Sonntag, 21. Juni 2015

Sommersonnenwende oder die Johannesnacht

Hallo meine lieben,
Heute habe ich mal nichts genähtes für euch... Nicht das ich nicht schon wieder das ein oder andere genäht habe ... Aber bei dem Wetter macht draußen fotografieren einfach keinen spaß...
Ich habe mich am Mittwoch der sich jetzt verabschiedenden Woche das erste Mal seit Jahren mit einem sehr lieben Freund von mir getroffen...
Leider wohnt er weiter weg und es mit seinem Beruf und mit meinen Kindern mal auf die Beine zu stellen hat lange nicht geklappt... Um so mehr habe ich mich über unser Wiedersehen gefreut... Er hatte beruflich in Mainz was nicht weit von uns ist zu tun, so das wir wenigstens einen gemeinsamen Abend hatten... Da einfach nur rumsitzen und reden weder sein noch mein Ding ist habe ich ihn ein bisschen Mainz gezeigt... ( das Wetter war herrlich und beim spazieren kann man genauso gut reden )
Um das Mainzer Rheinufer und die Innenstadt waren die Vorbereitungen für das Johannesfest schon im vollen Gange. Ich war äußerst überrascht als er mir erklärte er habe noch nie etwas vom Johannesfest oder gar dem Johannesfeuer gehört... Ich habe bis dahin um ehrlich zu sein nicht wirklich dran gezweifelt das die Johannesnacht, die Sommersonnenwende oder wie sie früher genannt wurde Holdernacht irgendwo in Deutschland nicht zumindestens im kleinen gefeiert wird.
Klar Mainz ist da ein Riesen Spektakel, so weit ich weiß ist es das größte Johannesfest in Deutschland überhaupt... Aber ich bin doch wirklich davon ausgegangen das überall der Brauch der Johannesfeuer gekannt wird. Tja falscher Fehler...
Diese Tatsache finde ich sehr schade... Da diese Nacht, dieses Fest und dieses Brauchtum für mich schon immer etwas ganz besonderes war. Naja lange Rede kurzer Sinn... Ich will euch dazu was erzählen... Vielleicht gibt es ja mehr von euch die dieses Fest nicht kennen...
Seinen heutigen Namen Johannesfest und Johannesfeuer hat die Sommersonnenwende seit der Christianisierung unserer Vorfahren...  Johannes derTäufer hat am 24.06. Namenstag und wie das halt so ist hat sich das terminmässig wunderbar dem Heidnischen Festtag verbinden lassen... So wurden die frisch bekehrten Christen bei Laune gehalten da sie ihre alten Feste unter neuem Namen quasie weiter feiern durften...
( Ähnlich ist es ja auch mit Weihnachten- Wintersonnenwende- Lichtmess und noch einigen anderen
Bezeichnungen oder auch dem Osterfest welches früher Ostara nach einer heidnischen Fruchtbarkeitsgöttin benannt war. Aber dies nur am Rande. )
Die Bezeichnung Holdernacht stammt noch aus einer Zeit davor... Den die weisen Frauen wussten das bestimmte Heilkräuter die an diesem Tag und dieser Nacht gesammelt wurden besonders stark wirkten... Allem voran der Holunder ... Daher auch der Name... Dieser Tag galt als Tag der Heilkräfte... Aber auch die Frauen aus dem Volk wussten darum, es war der perfekte Tag um die Kräuter der Hausapotheke aufzustocken ( u.a. Mit Arnika, Bärlapp, Beifuß, Eisenkraut, Kamille, Ringelblume und vielen mehr...)
Ein geflochtener Kranz aus dem zum Teil oben erwähnten Kräutern sollte am Haus hängend Haus und Hof vor bösen Geistern schützen, er würde auch gerne an geliebte Personen verschenkt die diesen Unters Kopfkissen legten, für eine glückliche Zukunft.
Die Feuer die am Abend entzündet wurden , sollten reinigend wirken... Es war aber auch Brauch das jung verheiratete Paare Hand in Hand drüber hüpften für eine segensreiche glückliche Zukunft, wenn eine alleinstehende Person drüber sprang sollte sie nun bald den Partner fürs Leben finden. Es gibt Quellen die sagen das allein das betrachten des Feuers heilende Wirkung hatte. Die Asche dieser Feuer galt als besonders wertvoll, wenn man sie aufs Feld streute sollte die zu erwartende Ernte ertragreicher ausfallen.
Dies alles wusste ich als Kind nicht, und wird in dieser Form vermutlich auch niergendswo mehr praktiziert, und trotzdem hat es mich von Anfang an gefesselt... Wir waren als ich noch klein war oft in einem kleinen Ort wo meine Großeltern mütterlicherseits und meine Oma väterlicherseits wohnten um uns dieses Feuer anzuschauen.... Es ist wirklich ein Dorf, es gab glaub ich einen Bratwurst und einen Bier Stand die fürs leibliche wohl sorgten, und dann dieses für mich als Kind magische, knisternde, große Feuer....
Ach ich schwelge in Erinnerungen....nächstes Jahr wenn unser kleiner auch noch ein bisschen größer ist möchte ich gerne mit meiner Familie wieder zu einem solchen Feuer....
Habt ihr bei euch in der Nähe auch Johannesfeuer ? Wenn ja geht ihr auch so gern hin ? Oder kennt ihr diesen Brauch auch gar nicht ?

So nun aber genug geredet...zum schluß hab ich noch ein Bild von Mittwoch von meinem lieben Manuel und mir am Rheinufer...


Ich verabschiede mich und werde jetzt meine ganz persönliche Sommersonnenwende feiern :)
Habt noch eine. Wundervollen entspannten Abend

Eure Fenja

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen